Über den alten Schulhof gelangt man zum Eingang des 1770 erbauten Amtsstalles. Hier befand sich ursprünglich die Zehntscheune, in die die Bauern einen Teil ihrer Erträge als direkte Steuer abzuliefern hatten, und der gemeindeeigene Pferdestall. – Vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit war der Zehnte üblich, er bezeichnet eine etwa zehnprozentige Steuer in Form von Geld oder Naturalien an die lokale geistliche oder weltliche Herrschaft. – Der hölzerne Torbalken zur Amtsgasse hin trägt die Jahreszahl 1772. Im 19. Jahrhundert wurden die Räumlichkeiten privat genutzt, als Kelterhaus und Weinkeller. Nach dem Rückkauf durch die Gemeinde und dem Umbau in den Jahren 2007/2008 stehen heute zwei große Räume für kulturelle Veranstaltungen und familiäre Feiern zur Verfügung. Regelmäßig, jeden ersten Sonntag im Monat, treffen sich Bürger und Besucher hier im „Dorfcafé“ bei selbstgebackenem Kuchen.