Dass die evangelische Kirche ein deutliches Stück außerhalb der eigentlichen Ortschaft liegt, hat folgenden Grund: Sie bildete das Zentrum der Ortschaft Sarlesheim, eine Gründung während der so genannten fränkischen Landnahme zwischen 500 bis 800. Aufgegeben wurde der Ort im 15. Jahrhundert: Nachdem 1259 die neue Burg der Raugrafen Rupert und Gerhard fertiggestellt war, bot das durch Burg und Mauer geschützte Neu-Bamberg den Sarlesheimern eine sicherere Bleibe. 1401 wird die Kirche letztmalig als Sarlesheimer Kirche erwähnt, ab 1522 als Pfarrkirche St. Georg von Neu-Bamberg. Als die Herren des Ortes, die Grafen von Falkenstein, 1545 das lutherische Bekenntnis annahmen, wurde die Kirche, wie die Bevölkerung, evangelisch. Das Kirchenschiff ist im Kern mittelalterlich, der Chorturm wurde in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. In der spätgotischen Südvorhalle finden sich Wappengrabsteine von 1599, 1616 und 1517. 1739 und 1765 wurde das Kirchenschiff barock um- und 1776 eine Orgel der Brüder Geib eingebaut. 1921 konnten bei einer Innenrenovierung Wandgemälde aus dem 12. und 13. Jahrhundert freigelegt werden und die Kirche erhielt die Jugendstilfenster von Otto Linnenmann.