Eine Burgkapelle an diesem Ort wird bereits im 13. Jahrhundert erwähnt. Nachdem der Ort 1715 einer geistlichen Landesobrigkeit, nämlich Kurzmainz, unterstellt worden war, nahm der katholische Bevölkerungsanteil rasch zu. Die evangelische Kirche St. Georg [Station 28] wurde zur sogenannten Simultankirche. Über hundert Jahre lang durften die Katholiken bei Beerdigungen und an jedem zweiten Feiertag St. Georg mit nutzen. Ihr sonntäglicher Gottesdienst fand allerdings in der noch erhaltenen Schlosskapelle auf dem Burgberg statt, die schon 1756 erweitert werden musste. 1776 wurde eine Orgel aus der Werkstatt von Johann Georg Geib eingebaut. Nach einem Streit beider christlicher Konfessionen kam es 1856 zum Bruch. Die Katholiken verzichteten auf das angestammte Recht, auch in der evangelischen Kirche Gottesdienste abzuhalten. Gleichzeitig wurde ein katholischer Friedhof [Station 26] angelegt. 1881/82 wurde die Kapelle zu einem neugotischen Saalbau mit Giebeldachreiter erweitert. – Dachreiter sind kleine Türmchen auf dem Dachfirst eines Gebäudes, sie bestehen meist aus Holz und besitzen seitlich Öffnung, vor allem wenn sie als Glockenstuhl dienen. 1973/74 erhielt die heutige katholische Kirche Sankt Dionysius bei einer umfassenden Renovierung eine neue Inneneinrichtung und neue, bunte Glasfenster.