Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ließ die hessischen Landesregierung – zum Großherzogtum Hessen bzw. zum Volksstaat Hessen gehörte die Region von 1816 bis 1945 – in Rheinhessen Wasserleitungen legen und Wasserhäuser errichten [siehe Station 17: Wasserhaus]. Vorher war die Bevölkerung auf die zahlreichen Brunnen im Ort angewiesen. Der auf der linken Straßenseite befindliche ehemalige Gemeinschaftsbrunnen diente der Versorgung der Hofanlage sowie der Häuser im Umkreis. Als Besonderheit hatte er deshalb Pumpen auf beiden Seiten der Mauer. Aus einer Tiefe von 17 Metern musste das Wasser an dieser Stelle heraufgezogen werden. Da ein Vorbesitzer des Hauses auf den Namen Ott hörte, wurde der Brunnen auch Otte-Brunnen genannt. Im hinteren Bereich der Amtsgasse siedelten sich, nachdem Neu-Bamberg 1714 endgültig Kurmainz zugesprochen worden war, vor allem Katholiken an. Den Durchgang zum Burgweg versperrte bis ins 20. Jahrhundert eine Scheune, so taufte der Volksmund diesen abgeschlossenen Bereich bald „Kloster“.