Die Geschichte Altenbambergs
Die Geschichte des Dorfes war immer mit der Altenbaumburg verbunden. Die Burg, erstmals 1129 erwähnt, war Sitz der Linie der Raugrafen, Nachkommen der Emischonen, die seit 960 Grafen im Nahegau waren. Das Dorf, 130 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, zählt heute ca. 800 Einwohner. Es liegt an einer alten, bereits vorgeschichtlich besiedelten Stelle im engen Alsenztal. Die steinzeitlichen Funde aus dem nordpfälzisch-rheinhessischen Raum Altenbamberg und Neu-Bamberg ergeben Hinweise auf jungsteinzeitliche Besiedlung. Spuren bronzezeitlicher Wohnstätten wurden festgestellt bei Alten- und Neu Bamberg, bei Frei-Laubersheim und Siefersheim. Es darf angenommen werden, dass bronzezeitliche Wohnstätten im nordpfälzisch-rheinhessischen Raum engmaschig vertreten waren. Im Jahre 1903 wird in der Nähe des Schäferplackens in der Gemarkung Altenbamberg die Ausgrabung der „Hünengräber“ (Hügelgräber) eifrig betrieben. Dabei wurden Grabfunde geborgen, die für die Kenntnis der eisenzeitlichen Kultur (750-15 v.Chr.) in unserem Raum bedeutsam sind. Im Jahre 1798 kam Altenbamberg aufgrund der französischen Verwaltungsreform zum Departement Donnersberg, bis es 1816 an Bayern fiel. Der Erholungsort im Alsenztal, am Rande des Nordpfälzer Berglandes gelegen, hat eine Gesamtgemarkungsfläche von 753 ha, wovon 286,5 ha auf Wald, 50 ha auf Weinberge und 226 ha auf Landwirtschaft entfallen. Ausflugsziele sind die Altebaumburg, der Treuenfels, Schäferplacken und Rödelstein. Gastronomiebetriebe mit 10 Betten laden die Gäste ebenso zum Verweilen ein wie ein schönes Wanderwegenetz mit Grillplatz Lind Schutzhütte in waldreicher Umgebung.
Recherchiert und zusammengetragen von Karl-Ernst Laubenstein, alle Rechte vorbehalten.
Die Altenbaumburg wurde um das Jahr 1140 von einem Nachkommen der Nahegau- und Wildgrafen namens Emrich erbaut. Er gilt als der Stifter der „Raugrafen“, wie er sein Geschlecht im Gegensatz zu seinen Vorfahren nannte: Rügenrichten, Rugrav = Richtgraf. Urkundlich tritt diese neue Besitzung erstmals um 1181 auf, in welchem Jahre die beiden Söhne des Gründers namens Konrad und Emich als Grafen von Baimeneburg (das heißt Holzburg) unterzeichneten. Auch die Namen „Baymeburg“ und „Boymburg“ gerhören zu der ältesten Geschichte der Burg. Sie blieb nun bis 1376 Stammsitz der Raugrafen. Inzwischen hatte sich das Geschlecht in zwei Linien geteilt. Um 1214 erbauten sich nämlich Nachkommen im benachbarten Rheinhessen eine neue Burg, die „Neuwenbeimborg“ (d.h. Neubamburg). Im Jahre 1376 kam die Altenbaumburg in den Besitz der Kurfürsten von der Pfalz. Diese gaben sie zum Lohne geleisteter Dienste als Lehen an verschiedene Adelsgeschlechter, unter denen das Geschlecht der Grafen von Kronenberg wohl das bedeutendste war. Eine besondere Rolle spielte während der Reformation Hartmut von Kronenberg, indem er sich mit seinem Nachbarkollegen Franz von Sickingen (Ebernburg) und dessen Freund Ulrich von Hutten verbrüderte und für die Lehre Luthers warb. Noch jetzt erinnern an die Herrschaft derer von Kronenberg mehrere Grenzsteine an dem Wege von der Burg zum „Schäferplacken“. Derselbe trägt auf der Vorderseite das Wappen dieses Geschlechts, nämlich fünf Kronen und darunter die Jahreszahl 1631.
Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg zum ersten Male zerstört. Während des Dreißigjährigen Krieges war sie auf kurze Zeit in den Händen der Spanier und der Schweden. 1621 und 1631 wurde die wieder aufgebaute Burg zerstört, vollends 1689 durch die Franzosen. Um 1689 war sie im Besitze der Grafen von Isenburg. Seitdem ist sie eine Ruine. 1704 fiel sie als solche an die Kurpfalz zurück, die sie als Lehen dem pfälzischen General Kempf von Waldecker gab.
1799 sehen wir sie wieder im Besitze der Fürsten von Isenburg. 1801 kam sie mit dem linken Rheinufer an Frankreich und 1816 mit der heutigen Pfalz an Bayern.
Die Altenbaumburg, die zwietgrößte Burgruine des Landes, zeigt deutlich 3 Bauabschnitte, einen nordöstlichen Teil mit Rundturm, Bergfried und Ritterhaus, eine Mittelburg und einen südwestlichen Teil mit dem heutigen Wohnhaus. Ein Rundbogentor führt in den Raum der ehemaligen Kapelle. Größe der Burg: 200m x 46m, über 9000 qm Fläche.
Eine Art Vorburg bildet die der Hauptburg gegenüberliegende Burgruine Treuenfels, auch Bernhardsschlößchen genannt (erbaut 1357).
In die erste Zeit der Altenbaumburg geht die Liliensage zurück: als ein eifersüchtiger Rauhgraf, von einem Pilgerzug ins heilige Land zurückkommend, seine unschuldige Gattin ermordet, spross aus der Gruft solange eine sich stets erneuernde Lilie empor, bis die geweihte Erde die Gebeine aufnahm und die ordnungsgemäße Bestattung den gramgebeugten und reumütigen Mörder erlöste.